Die platonischen Körper sind die einzigen fünf konvexen regelmäßigen Polyeder: Ein regelmäßiges Polyeder hat kongruente regelmäßige polygonale Flächen und die gleiche Anzahl von Flächen, die sich an jedem Scheitelpunkt treffen. Die fünf Körper sind das Tetraeder (4 Flächen), der Würfel (6 Flächen), das Oktaeder (8 Flächen), das Dodekaeder (12 Flächen) und das Ikosaeder (20 Flächen). Ihre Symmetrie und ihre Eigenschaften werden seit dem Altertum untersucht.
Die platonischen Körper stellen eine einzigartige und endliche Gruppe von dreidimensionalen Formen dar, die durch ihren hohen Symmetriegrad definiert sind. Um ein platonischer Körper zu sein, muss ein Polyeder konvex und regelmäßig sein. Das bedeutet, dass alle seine Flächen identische (kongruente) regelmäßige Polygone sein müssen und dass sich die gleiche Anzahl von Flächen an jedem Scheitelpunkt treffen muss. Der Beweis, dass es nur fünf solcher Körper geben kann, ist ein klassisches Ergebnis der Geometrie. Er beruht auf der Tatsache, dass die Summe der Winkel der Flächen, die sich an einem beliebigen Scheitelpunkt treffen, kleiner als 360 Grad sein muss; andernfalls würde die Form abflachen. Wenn man systematisch alle regelmäßigen Vielecke (Dreiecke, Quadrate, Fünfecke usw.) daraufhin überprüft, wie viele davon sich an einem Scheitelpunkt treffen können, findet man nur fünf Möglichkeiten.
Die fünf Festkörper sind:1. **Tetraeder**: 4 dreieckige Flächen, von denen sich 3 an jedem Scheitelpunkt treffen.2. **Würfel (Hexaeder)**: 6 quadratische Flächen, von denen sich 3 an jedem Scheitelpunkt treffen.3. **Oktaeder**: 8 dreieckige Flächen, 4 treffen sich an jedem Scheitelpunkt.4. **Dodekaeder**: 12 fünfeckige Flächen, 3 treffen sich an jedem Scheitelpunkt.5. **Ikosaeder**: Kein reguläres Polygon mit sechs oder mehr Seiten kann verwendet werden, da der Winkel an jedem Scheitelpunkt 120 Grad oder mehr beträgt und drei solcher Flächen, die sich in einem Punkt treffen, zusammen 360 Grad oder mehr ergeben würden.
Diese Formen waren schon den alten Griechen bekannt, und der Mathematiker Theaetetus lieferte eine mathematische Beschreibung und den Beweis für ihre Existenz. Sie werden "platonisch" genannt, weil der Philosoph Platon sie in seinem Dialog *Timäus* mit den klassischen Elementen in Verbindung brachte: das Tetraeder mit dem Feuer, der Würfel mit der Erde, das Oktaeder mit der Luft, das Ikosaeder mit dem Wasser und das Dodekaeder mit dem Kosmos oder Äther. Diese philosophische Verbindung hob ihren Status über bloße geometrische Kuriositäten hinaus. Später versuchte Johannes Kepler, die Bahnen der Planeten mit Hilfe von ineinander verschachtelten platonischen Körpern zu modellieren, ein Beweis für die fundamentale Bedeutung, die ihnen in der Struktur des Universums beigemessen wurde.